Ferdinand Munk

Zwei Männer im Anzug stehen vor dem MUNK Group Logo. Links: Ferdinand Munk, rechts: Jan Iffert (Bereichsleiter Private Banking). Sie lehnen sich an ein Aluminiumgerüst.
v.l. Ferdinand Munk, Jan Iffert (Bereichsleiter Private Banking)

Unsere Heimat ist Teil unserer DNA.

Mit über 450 Mitarbeitenden, vier Standorten im Landkreis Günzburg und einer klaren Fokussierung auf Innovation und Sicherheit ist die MUNK Group nicht nur ein erfolgreicher Mittelständler – sie ist ein Heimatgestalter im besten Sinne.

Im Gespräch gibt Geschäftsführer Ferdinand Munk Einblicke in Unternehmenswerte, Familienphilosophie und regionales Engagement.

Herr Munk, die MUNK Group zählt zu den Innovationsführern im Bereich Steigtechnik. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Für uns war es immer entscheidend, Sicherheit nicht nur zu denken, sondern zu leben – für unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und deren Familien. Unser Ziel ist es, dass jeder, der mit unseren Produkten arbeitet – ob auf der Leiter oder dem Gerüst – abends gesund wieder nach Hause kommt. Diese Verantwortung treibt uns an. Innovation spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir entwickeln gemeinsam mit den Menschen, die unsere Produkte nutzen – praxisnah, verlässlich, zukunftsorientiert.

Ihr Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Können Sie uns ein Stück mitnehmen in die Anfänge der MUNK Group?

Alles begann mit meinem Urgroßvater, der eine Wagnerei betrieb. Damals hatte kaum jemand Leitern im Haus – die gab es meist nur bei der örtlichen Feuerwehr. Irgendwann kam die Idee auf, Leitern für den Hausgebrauch zu bauen, und so entstanden die ersten Holzleitern. Mein Großvater hat das weitergeführt, später mein Vater – ich ging den Weg weiter und habe eine neue Richtung eingeschlagen: weg vom Holz, hin zu Aluminium. Damals war Aluminium im Leiternbau fast unbekannt, wir waren einer der Pioniere. Heute machen wir 99 % unseres Geschäfts mit Aluminiumprodukten. Und wir forschen bereits an Alternativen, denn wir denken weiter.

Händeschütteln vor einer Jubiläumswand: Jan Iffert und Ferdinand Munk vor einer Collage zum 125-jährigen Jubiläum der MUNK Group mit historischen und aktuellen Bildern des Unternehmens.

   

Sie investieren laufend in Ihre Standorte in der Region. Was bewegt Sie dazu, so stark auf Ihre Heimat zu setzen?

Ich bin stolz auf den Landkreis Günzburg. Unsere drei Standorte – im Donauried, in Leipheim und neuerdings auch an der Lochfelbenstraße – zeigen, wie sehr wir hier verwurzelt sind. Und ja, ich investiere bewusst hier. Warum? Weil wir hier alles haben, was wir brauchen: verlässliche Banken, engagierte Mitarbeitende, politische Unterstützung. Ich sage meinen Leuten immer: Das, was wir hier erwirtschaften, wird auch wieder hier investiert. Nicht in Ferienimmobilien irgendwo, sondern in sichere Arbeitsplätze – und das ist kein Lippenbekenntnis.

Ein Familienunternehmen über Generationen hinweg zu führen, ist keine Selbstverständlichkeit. Wie funktioniert das bei Ihnen?

Das Entscheidende ist Vertrauen – und auch mal loslassen zu können. Mein Vater hat mir damals eine Halle und eine Werkbank hingestellt und gesagt: „Jetzt bau mal Aluleitern. Du hast zwei Hände, leg los.“ Und ich habe es gemacht, mit Rückendeckung, aber ohne Kontrolle. Genauso machen wir es heute auch. Alle Töchter sind auch im Unternehmen an verschiedenen Positionen tätig, dabei übernimmt mein Schwiegersohn Alexander Werdich zusammen mit mir die Geschäftsleitung. Wir besprechen alles gemeinsam – ob im Urlaub oder am Küchentisch. Wichtig ist, dass man die Familie rechtzeitig einbindet, nicht erst kurz vor der Nachfolge. Und dass jeder seine Aufgabe findet – dann funktioniert es auch.

Ein Techniker steigt auf eine hoch ausgezogene Aluminiumleiter in eine industrielle Anlage – Blick nach oben durch die Konstruktion.

   

Eine große Testkammer mit komplexem Leiter- und Plattformsystem, in der ein Mitarbeiter im Schutzanzug an einer Anlage arbeitet.

   

Eine große Testkammer mit komplexem Leiter- und Plattformsystem, in der ein Mitarbeiter im Schutzanzug an einer Anlage arbeitet.

   

: Ein Flugzeug in einem Wartungshangar steht auf einer professionellen Arbeitsplattform aus Aluminiumgerüsten.

   

Sie sprechen oft von „Familie“ – nicht nur im privaten, sondern auch im unternehmerischen Sinn. Was bedeutet das für Sie konkret?

Familie hört für mich nicht bei den Mitarbeitenden auf. Familie heißt: Ich denke auch an deren Kinder, an deren Umfeld. Deshalb haben wir das Kinderhaus gebaut, den „MUNKids Club“ gegründet und ein Ferienprogramm aufgesetzt. Da geht es für uns um echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wenn ein Kind krank ist, darf es mit zur Arbeit kommen. Wir haben mobile Spielzimmer, Rückzugsräume – es darf niemand stören, aber auch niemand gestört sein. Das ist für mich echte Wertschätzung.

Sie engagieren sich seit 1990 kommunalpolitisch im Stadtrat. Was war Ihre Motivation?

Ich lebe in und von dieser Region – also will ich auch etwas zurückgeben. Deshalb bin ich vor 35 Jahren in den Stadtrat gegangen. Es geht nicht um persönliche Vorteile, sondern darum, aktiv mitzugestalten. Ich sehe das wie ein Hobby: Wer es nicht gerne macht, sollte es lassen. Aber wer sich einbringt, kann viel bewirken – sei es im Kindergarten, in der Stadtentwicklung oder im Schulbereich. Ich wünsche mir, dass mehr Unternehmer:innen sich in der Politik engagieren – wie zum Beispiel auch Ihr Vorstand, Herr Fross. Denn wenn es der Region gut geht, geht es auch uns Unternehmen gut.

Was raten Sie jungen Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich im Ehrenamt engagieren möchten?

Sucht euch ein Vorbild. Redet mit Menschen, die das schon gemacht haben. Fragt nach den Vor- und Nachteilen – und trefft dann eure eigene Entscheidung. Aber erwartet keinen Applaus. Engagement kostet Zeit, bringt oft keine schnelle Belohnung. Aber langfristig zahlt es sich aus – für euch, für euer Unternehmen, für die Gesellschaft.

Wenn Sie drei Werte nennen müssten, die Ihr unternehmerisches Handeln prägen – welche wären das?

Ganz klar: Zuverlässigkeit, Vertrauen und Vorbildfunktion. Wenn sich jemand auf mich verlässt, dann muss ich das auch halten. Ob es ein Mitarbeitender ist, ein Kunde oder ein Partner. Wer bei uns anfängt, ist Teil der Familie. Wenn’s mal nicht passt, sagen wir das auch offen – aber wer bei uns drin ist, hat Rückhalt. Und das muss auf Gegenseitigkeit beruhen.

Zwei Feuerwehrleute steigen über ein MUNK-System auf ein brennendes Gebäude, im Hintergrund ein Helikopter im Einsatz.

   

Auf einer Baustelle steht ein mobiles Rollgerüst zwischen Betonpfeilern – zwei Handwerker arbeiten in luftiger Höhe daran.

   

Eine Frau montiert Glaswände in einer Fertigungshalle – sie arbeitet auf einer Aluleiter mit Sicherheitsbügeln.

   

Was verbindet Sie persönlich mit Ihrer Heimatbank – der VR-Bank Donau-Mindel eG?

Die VR-Bank Donau-Mindel eG ist für mich ein echter Mittelstandspartner. Die ticken wie wir – pragmatisch, nahbar, ehrlich. Wenn ich ein Anliegen habe, rufe ich Herrn Fross oder Herrn Jall an – selbst wenn sie im Urlaub sind, bekomme ich Rückmeldung. Diese Verlässlichkeit ist unbezahlbar. Wir haben in Europa ein Problem damit, dass der Mittelstand systemisch unterschätzt wird – weil es diese Struktur dort gar nicht gibt. Ohne Heimatbanken wie die VR-Bank Donau-Mindel eG könnten wir nicht investieren. Das muss man klar sagen.

   

  • Name

    Ferdinand Munk

  • Heimatort

    Günzburg